Wer richtig kündigen möchte, sollte wissen, wie man professionell und klar vorgeht. Viele sind sich unsicher, welche Schritte nötig sind oder wie ein Kündigungsschreiben aussehen sollte. Besonders die Einhaltung von Fristen und eine eindeutige Formulierung sind wichtig, damit später kein Chaos entsteht.

Mit ein paar einfachen Tipps kann man das Arbeitsverhältnis sauber beenden. Dazu zählen ein persönliches Gespräch, eine sachliche Begründung und ein klar geschriebenes Kündigungsschreiben. Wer das beherzigt, bleibt fair und zeigt bis zum Schluss Professionalität.

Grundlagen der Kündigung

Wer die wichtigsten rechtlichen Vorgaben kennt, kann Fehler bei der Kündigung vermeiden. Dazu gehören die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die richtige Kündigungsfrist und die Frage, ob ein Kündigungsgrund nötig ist.

Wichtige rechtliche Rahmenbedingungen

Eine Kündigung muss schriftlich erfolgen, sonst gilt sie nicht. Das Gesetz (§ 623 BGB) schreibt vor, dass das Kündigungsschreiben eigenhändig unterschrieben wird – egal ob von Arbeitgeber oder Arbeitnehmer. Mündliche oder per E-Mail verschickte Kündigungen sind nicht gültig.

Am besten übergibt man das Schreiben persönlich oder verschickt es per Einschreiben mit Rückschein. So kann man den Empfang belegen. Auch wenn es keine besonderen Formvorschriften gibt, bleibt die Schriftform Pflicht.

Beide Seiten sollten Nachweise aufbewahren und das Übergabedatum dokumentieren. Das kann später Streit vermeiden.

Kündigungsfrist und gesetzliche Vorgaben

Die Kündigungsfrist ist die Zeit zwischen Zugang der Kündigung und Ende des Arbeitsverhältnisses. Für Arbeitnehmer gilt meist: vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende.

Wer länger im Betrieb ist, für den verlängern sich die Fristen – zumindest für Arbeitgeber. Hier eine kleine Übersicht nach § 622 BGB:

Betriebszugehörigkeit Kündigungsfrist
< 2 Jahre 4 Wochen
2–5 Jahre 1 Monat
5–8 Jahre 2 Monate
8–10 Jahre 3 Monate
10–12 Jahre 4 Monate
12–15 Jahre 5 Monate

Tarifverträge oder individuelle Absprachen können abweichen. Es lohnt sich, die eigene Kündigungsfrist zu kennen und einzuhalten.

Kündigungsgrund: Was ist zu beachten?

Ein Kündigungsgrund ist bei einer ordentlichen Kündigung meistens nicht nötig – außer das Arbeitsverhältnis fällt unter das Kündigungsschutzgesetz. Das gilt ab mehr als sechs Monaten im Betrieb und mehr als zehn Mitarbeitern. Dann braucht es einen sozial gerechtfertigten Grund.

Betriebszugehörigkeit, Alter und Unterhaltspflichten spielen für den Arbeitgeber eine Rolle. Bei fristloser Kündigung muss ein wichtiger Grund vorliegen, etwa Diebstahl oder grobes Fehlverhalten.

Arbeitnehmer müssen keinen Grund nennen, aber Ehrlichkeit schadet nicht, falls gefragt wird. Ein bisschen Klarheit über die eigene Situation hilft bei der Entscheidung für den richtigen Zeitpunkt.

Kündigungsprozess effektiv gestalten

Wer wirksam kündigen will, sollte Absprachen treffen, die Schriftform einhalten und ein bisschen planen. Fristen beachten und respektvoll bleiben – so gibt’s weniger Stress.

Kündigungsschreiben richtig verfassen

Das Kündigungsschreiben gehört immer auf Papier. Es braucht den vollständigen Namen, die Adresse des Arbeitgebers und das aktuelle Datum. Das genaue Beendigungsdatum darf nicht fehlen.

Klare und sachliche Sprache macht das Schreiben verständlich. Die Kündigungsart (zum Beispiel ordentlich oder außerordentlich) sollte genannt werden. Und: Unterschrift nicht vergessen.

Tipp: Wer mag, kann schreiben:

  • „Hiermit kündige ich das mit Ihnen bestehende Arbeitsverhältnis fristgerecht zum (Datum).“
    So ist alles auf den Punkt gebracht.

Vorgehen bei der schriftlichen Kündigung

Kündigungen müssen immer schriftlich erfolgen. Mündlich oder digital reicht nicht aus. Das Original muss unterschrieben sein.

Eine Kopie für die eigenen Unterlagen ist immer eine gute Idee. Am besten per Einwurf-Einschreiben schicken oder persönlich mit Empfangsbestätigung abgeben – dann gibt’s einen Nachweis.

Die Personalabteilung oder der direkte Vorgesetzte sollten Bescheid wissen, damit alles geregelt läuft.

Das Kündigungsgespräch vorbereiten

Vor dem offiziellen Schreiben ist ein persönliches Gespräch mit dem Vorgesetzten hilfreich. So lassen sich offene Fragen klären.

Ein bisschen Vorbereitung auf Rückfragen – etwa zum Kündigungsgrund oder zur Übergabe – schadet nicht. Ruhig und sachlich bleiben hilft meistens. Den Ablauf bis zum letzten Tag kann man gleich ansprechen.

Timing und Übergabe organisieren

Kündigungsfristen einhalten, das ist wichtig. Ein Blick in den Arbeitsvertrag oder ins Gesetz schadet nicht. Wer die Frist verpasst, bleibt länger im Job.

Für einen reibungslosen Ablauf sollte die Übergabe frühzeitig geklärt werden. Am besten notieren, welche Aufgaben an wen gehen. Eine Übergabeliste bringt Ordnung rein.

Die Personalabteilung sollte wissen, wann der letzte Arbeitstag ist. Fragen zu Zeugnissen oder Resturlaub am besten gleich klären.

Kommunikation und professioneller Abschied

Offener Austausch verhindert Missverständnisse und schafft Vertrauen – gerade beim Kündigen. Ein bisschen Fingerspitzengefühl im Umgang mit Feedback und Abschied hilft für einen guten Übergang.

Feedback und Umgang mit Emotionen

Im Kündigungsgespräch sollte man die eigenen Gründe ehrlich und klar nennen. Direkte, sachliche Kommunikation sorgt für einen respektvollen Ton. Das Gespräch lieber in ruhiger Atmosphäre führen – das macht’s für beide Seiten leichter.

Emotionen sind bei einer Kündigung ganz normal. Wer sich vorher Gedanken macht, kann meist besser reagieren, auch wenn das Gegenüber überrascht oder enttäuscht ist.

Feedback zum Job oder zur Führungskraft kann man geben, sollte aber freundlich und konstruktiv bleiben. Wertschätzung und Respekt zählen am Ende mehr als Kritik.

Abschied von Kollegen und Führungskräften

Nach dem Gespräch mit der Führungskraft folgt der Abschied vom Team. Eine kurze persönliche Nachricht oder eine Abschieds-Mail hilft, die Situation klarzumachen. Ein paar wertschätzende Worte und ein Dankeschön kommen immer gut an.

Wer mag, kann den geplanten Übergang oder einen Nachfolger erwähnen. Das gibt dem Team Orientierung. Auch ein paar gemeinsame Erlebnisse dürfen in die Abschiedsworte einfließen.

Ein Dank an die Führungskraft rundet den Abschied ab. Oft bleibt so die Tür für später offen.

Gerüchte vermeiden und Transparenz schaffen

Transparenz hilft, Unsicherheiten und Gerüchte zu vermeiden. Die Führungskraft sollte früh informiert werden, damit sie planen kann – zum Beispiel, wie das Team Bescheid bekommt oder wer nachfolgt.

Klare Aussagen zur eigenen Kündigung verhindern, dass sich Halbwahrheiten verbreiten. Ehrlich zu den Gründen zu stehen, ist meistens besser als drum herumzureden. So fühlt sich niemand übergangen.

Offene Kommunikation sorgt dafür, dass der Übergang fair bleibt und alle wissen, wie’s weitergeht.

Neustart und Karrierechancen nach der Kündigung

Nach einer Kündigung eröffnet sich die Chance für neue Wege und frische Ziele. Mit der passenden Strategie lassen sich Kontakte knüpfen und die eigenen Stärken besser zeigen.

Bewerbung und neue Möglichkeiten

Nach der Kündigung heißt es: Nicht den Kopf hängen lassen, sondern aktiv werden. Bewerben Sie sich auf neue Stellen und behalten Sie den Arbeitsmarkt im Blick. Überlegen Sie, worin Sie wirklich gut sind und was Sie eigentlich suchen – das macht die Auswahl leichter.

Zeigen Sie Ihre Stärken und passen Sie den Lebenslauf an das an, was heute gefragt ist. Plattformen wie LinkedIn und Xing sind inzwischen fast schon Pflicht, wenn es darum geht, neue Karrierewege zu entdecken.

Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist nicht zu unterschätzen. Wer sich mit typischen Fragen beschäftigt und weiß, was er oder sie verdienen möchte, kommt meist selbstbewusster rüber.

Vernetzung und Kontaktpflege

Ein gutes Netzwerk kann Gold wert sein, wenn man auf Jobsuche ist. Der Austausch mit früheren Kollegen, Personalberatern oder Leuten aus der Branche öffnet oft Türen, von denen man vorher gar nichts wusste.

Beispiele für wichtige Kontakte:

Kontakt Nutzen
Ehemalige Kollegen Empfehlungen, Tipps
Personalberater Jobangebote, Beratung
Fachgruppen Branchenwissen

Wer regelmäßig auf Xing und LinkedIn aktiv bleibt, bleibt sichtbar – das schadet nie. Auch nach dem Jobwechsel lohnt es sich, Kontakte nicht ganz einschlafen zu lassen.

Arbeitszeugnis und Referenzen nutzen

Ein gutes Arbeitszeugnis kann beim Neustart echt hilfreich sein. Es sollte ehrlich und möglichst positiv die eigenen Leistungen beschreiben.

Referenzen von früheren Vorgesetzten sind ebenfalls ein Pluspunkt. Besonders, wenn sie konkrete Stärken oder besondere Beiträge hervorheben.

Tipps zur Nutzung:

  • Arbeitszeugnis genau prüfen und gegebenenfalls um Änderungen bitten.
  • Referenzen gezielt ansprechen, vor allem bei Bewerbungen im Ausland oder für Führungspositionen.
  • Zeugnisse und Empfehlungsschreiben als Anhang zur Bewerbung mitschicken.

Arbeitslosengeld und Übergang meistern

Nach der Kündigung sollten Sie sich möglichst früh bei der Agentur für Arbeit melden, um Ansprüche auf Arbeitslosengeld zu sichern.

Wichtige Fristen nicht vergessen – das betrifft Unterlagen und Bewerbungen auf offene Stellen.

Es hilft, die Situation mit etwas Optimismus anzugehen. Vielleicht ist jetzt Zeit für eine Weiterbildung oder ein Coaching? Das kann den Übergang sinnvoll füllen, bis es wieder losgeht.

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Häufig gestellte Fragen

Bei einer Kündigung kommt es auf klare Kommunikation und die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben an. Schriftlichkeit und ein respektvoller Umgang helfen, Missverständnissen vorzubeugen.

Wie sollte eine Kündigung angemessen vorab angekündigt werden?

Am besten spricht man zuerst persönlich oder telefonisch mit dem Vorgesetzten über die Kündigungsabsicht. Das macht den Abschied fairer. Eine überraschende schriftliche Kündigung ohne Vorwarnung kommt selten gut an.

Welches Muster kann als Vorlage für die formgerechte Kündigung genutzt werden?

Eine formgerechte Kündigung muss immer schriftlich und handschriftlich unterschrieben sein. Das Muster sollte Name, Datum, Adresse, eine klare Kündigungserklärung, das Beendigungsdatum und die Unterschrift enthalten.

Wie führt man ein professionelles Kündigungsgespräch?

Für das Kündigungsgespräch sollte man einen ruhigen Moment und einen privaten Raum wählen. Die Gründe offen, aber sachlich nennen und dabei freundlich bleiben. Auf Nachfragen vorbereitet zu sein, schadet nicht.

Was ist zu tun, wenn der Chef zum Zeitpunkt der Kündigung nicht anwesend ist?

Die Kündigung kann dem Chef oder der Personalabteilung gegeben oder per Post geschickt werden. Ein Einwurfeinschreiben sorgt für Sicherheit. Danach am besten noch einen Gesprächstermin vereinbaren.

Wie kann man seine eigene Kündigung am besten begründen?

Die Begründung sollte ehrlich, aber knapp sein. Berufliche oder persönliche Weiterentwicklung sind meistens akzeptiert. Über das Unternehmen oder Kollegen sollte man nichts Negatives sagen.

Was ist im Gespräch zu sagen, um eine Kündigung höflich zu übermitteln?

Freundlichkeit und Respekt sind wirklich wichtig. Es hilft, sich für die Zusammenarbeit zu bedanken und die Gründe offen, aber höflich zu erklären. Der Ton sollte dabei wertschätzend bleiben – auch wenn die Entscheidung schon feststeht.